Bedinungsanleitung für Einlagen - Vogel Orthopädie

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Bedienungsanleitung - Einlagen
                                                                                                                 
Gebrauchsanweisung Einlagen
Sie haben von Ihrem orthopädie-technischen Fachbetrieb eine für Sie individuell hergestellte Orthese erhalten. Bitte lesen Sie die vorliegende Gebrauchsanweisung aufmerksam durch, sie enthält viele wichtige Informationen und Sicherheitshinweise.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung (Tel. 02722 / 3903)
                            
                            
 Wichtige Informationen zu Ihrer Einlage

                            
Einsatz und Einschränkungen des Gebrauchs
Ihre Einlage ist ein orthopädie-technisches Hilfsmittel, das für Sie individuell angefertigt wurde. Die Einlage soll Ihnen das Gehen und Stehen erleichtern oder eine andere medizinische Anforderung erfüllen. Ihr Orthopädie-Techniker hat die Belastungsfähigkeit der Einlagen auf die zum Zeitpunkt der Versorgung zu erwartende Belastung abgestimmt. Ein nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch kann durch Überlastung zu Materialermüdung und im Extremfall zur Zerstörung der Einlagen führen.
Die Benutzung der Einlage im Wasser, wenn nicht eigens dafür gebaut, und der Kontakt mit Säuren und Lösungsmitteln ist zu vermeiden. Jegliche Erwärmung der Einlagen über 60°C muß vermieden werden, weil dies zu Eigenschafts- und Paßformveränderungen führen kann. Ebenso sind die Einlagen von offenen Flammen fernzuhalten.
Die Einlage bildet eine funktionelle Einheit mit dem Schuh, in dem sie getragen wird. Da sie ihre Wirkung nur in Verbindung mit diesem entfaltet, muß er bestimmten Anforderungen entsprechen. Diese werden im Kapitel > Handhabung/Funktion/Risiken < genauer dargestellt.
Da Ihre Einlagen nach dem Medezin-Profukte-Gesetz (MPG) gearbeitet wurden, sind alle Materialien der Einlage die Körperkontakt haben, auf Schadstoffe und auf alergische Stoffe geprüft
                            
                            
Beschreibung der  Einzelbestandteile/des Zubehörs
Je nach Krankheitsbild können Einlagen sehr verschieden aussehen. Es gibt aber grundsätzliche Gemeinsamkeiten, die bei fast allen Einlagen vorhanden sind. Es sind  dies:

1. Fersenschale
                                  
2. Quergewölbestütze
                                  
3. Längstgewölbestütze




Medizinische Aspekte
Entsprechend der Indikation kommen verschiedene Einlagentypen zum Einsatz, die verschiedene Funktionen Übernehmen. Damit Einlagen ihre Funktion erfüllen können, müssen Kräfte von der Einlage auf den Fuß übertragen werden. Diese Kraftübertragung erfolgt möglichst großflächig. Jegliche dauerhafte Druckstelle (Schmerz, Hautrötung) bedarf der Kontrolle durch den Orthopädie-Schuhtechniker.
Bei Empfindungsstörungen (Neuropathie- vor allem bei Diabetikern) am Fuß ist eine Sichtkontrolle auf Hautveränderungen täglich, zu Beginn des Schuhanziehens und mehrmals zwischendurch, durchzuführen (Druckstellenprophylaxe). Ein Spiegel erleichtert die Kontrolle an schlecht  erreichbaren Körperregionen. Die im Anhang  angegebenen Kontrolltermine sind unbedingt einzuhalten.
Wenden Sie sich bei  allen Problemen mit Ihrer Einlage an Ihren orthopädie-technischen Fachbetrieb. Zum Wohlbefinden Ihrer Füße trägt auch die tägliche Körperpflege/Hygiene bei.
Werden die Einlagen in der Wachstumsphase eingesetzt, müssen sie an die sich verändernde Fußgröße angepaßt werden. Da das Wachstum jedoch häufig schubweise verläuft und sich nicht an den Kontrollintervallen orientiert, sollten Sie sich beimKauf neuer (größerer) Schuhe an Ihren orthopädie-technischen Fachbetrieb wenden.
Der direkte Kontakt von Ledermaterialien mit verletzter Haut ist unbedingt zu vermeiden.
                           
                           
Handhabung/Funktionsweise/Risiken
Ihre Einlagen sind häufig mit “L” für links und ”R” für rechts gekennzeichnet. Legen sie die Einlagen entsprechend dieser Seitenkennung in Ihre Schuhe ein, so daß die Fersenschale an der Fersenfassung des Schuhs anliegt. Im Schuh eingeklebte “Fußstützen” müssen bei Verwendung einer Einlage entfernt werden, um die richtige Positionierung der  Einlage zu ermöglichen. Achten Sie beim Einsteigen in den Schuh darauf, daß Sie die Schuhe weit genug öffnen, damit beim Einstieg die Zehen nicht in eine Krallenstellung gelangen.
                           
Achten Sie bei der Auswahl der Schuhe auf folgende Punkte:
Die Einlage ist auf eine bestimmte effektive Absatzhöhe zugerichtet. Mit effektivem Absatz wird die Höhendifferenz  zwischen der Sohlenstärke im Absatzbereich und der Sohlenstärke im Vorfußbereich bezeichnet (sog. Absatzsprengung). Ist der effektive Absatz des Schuhs zu hoch, so führt dies zu einem Kippen der Einlage im Schuh, was wiederum das Herausrutschen der Ferse aus dem Schuh nach sich zieht. In der Regel bezieht sich die Absatzsprengung auf 2 cm bis 4cm höhe.
Ein hoher Absatz führt immer zu einer vermehrten Belastung im Vorfußbereich. Bei Überlastungsbeschwerden im  Vorfußbereich ist es daher sinnvoll, die Einlagenversorgung in Schuhen mit niedrigeren Absätzen durchzuführen.
                           
Die Fersenkappe des Schuhs muß hoch genug ausgeführt sein, um ein Herausrutschen der Ferse zu verhindern. Testen Sie die Fersenfassung immer mit Einlage, damit die Stärke der Einlage berücksichtigt ist.
                           
Slipper sind meist ungünstig, weil zum einen die Einstiegsöffnung zu klein ist und zum anderen der Schuh nicht genügend Platz für Fuß und Einlage bietet. Durch verstellbare Verschlüsse anpaßbare Schuhe sind meist besser geeignet. Diese Verschlüsse dürfen nur so weit geschlossen werden, daß kein zusätzlicher Druck am Fußrücken entsteht. Achten Sie darauf, daß auch im Zehenbereich genügend Freiraum für Fuß und Einlage vorhanden ist.
                           
Sind langsohlige Einlagen für den Schuh zu lang, kann man sie mit einer handelsüblichen Haushaltsscheere passend schneiden. Achten Sie darauf, das Sie die Einlage nur vorne an der Spitze beschneiden dürfen. Wenn Sie sich dies nicht zutrauen, wenden Sie sich an uns! Wir schneiden Ihre Einlagen kostenlos passend.
                           
                           
Meine Einlagen drücken
Haben Sie die gleiche Art von Einlage bereits zuvor erhalten, hat sich Ihr Fuß schon an Einlagen gewöhnt. Ein Druckgefühl oder Schmerz sollte daher nicht zu erwarten sein.
Beim allerersten Tragen jedoch kann eine Einlage manchmal etwas drücken oder ein Kribbelgefühl verursachen. Dies liegt daran, dass der Fuß jahrelang abgesenkt wurde und jetzt plötzlich wieder aufgerichtet wird. Man spürt besonders die Innenkante der Einlage, weil dort der Fuß am stärksten angehoben wird. In der Regel verschwindet dieses Gefühl innerhalb der ersten Stunden von selbst, bis Sie die Einlagen gar nicht mehr wahrnehmen.
Sollten weiterhin Druckprobleme bestehen, hilft es auch, Schuhe mit Einlagen erst mal im Sitzen zu tragen  (z.B. abends beim Fernsehen). Dadurch, dass nicht das gesamte Körpergewicht auf dem Fuß lastet, kann sich dieser langsam an die Korrekturen gewöhnen. Es kann in der Gewöhnungsphase auch helfen, dickere Strümpfe zu tragen oder die Einlagen nur zeitweise in die Schuhe zu legen.
Sollte sich das Problem trotzdem nicht beheben lassen, oder die Einlage sogar Schmerzen verursachen, kommen Sie einfach zu uns zurück. Wir helfen Ihnen gerne und selbstverständlich auch kostenlos weiter. In der Regel ist es nur eine Kleinigkeit für uns, aber eine große Erleichterung für Sie.
                           
                           
Reinigung, Desinfektion  der Einlagen
Nach jeder Nutzung der Einlagen sollten Sie diese zum Lüften den Schuhen entnehmen. Feuchte Einlagen dürfen niemals auf der Heizung getrocknet werden. Dies kann zu unerwünschten Materialveränderungen und Paßformverlust führen. Reinigen Sie Ihre Einlagen niemals in der Waschmaschine. Lederbezogene Einlagen können zur Reinigung von Zeit zu Zeit mit einem feuchten Tuch abgerieben werden. Kunststoff- und Metalleinlagen können mit Wasser und Seife gereinigt werden.
                           
Falls die Einlage mit Körpersekreten (z.B. bei offenen Blasen) in Verbindung gekommen ist, kann sie  mit folgenden Desinfektionsmitteln behandelt werden:
                           
- Sagrotan-Spray
                           
- Kodan-Spray
                           
- 3%ige Wasserstoffperoxidlösung
                           
                           
Inspektion,  Wartung
Nach einer zu langen Tragezeit (über ein Jahr hinaus), ist in der Regel die Einlage so ausgetreten, daß ihre Wirkung auf ein minimum reduziert ist. Achten Sie bitte auch selbst auf alle Veränderungen, die sich am Material zeigen, und setzen Sie sich zur Reparatur mit Ihrem Orthopädie-Schuhtechniker in Verbindung. Wenn die vorgesehenen  Wartungsintervalle von Ihnen nicht eingehalten werden, ist die Haftung des orthopädie-technischen Betriebs bei Schadensfällen eingeschränkt und kann ggf. ganz entfallen.
                           
Unsere Haftung erstreckt sich ausschließlich auf das Produkt in der von uns abgegebenen Form. Sie erstreckt sich nur auf Leistungen, die von unserem orthopädietechnischen  Fachbetrieb vorgenommen wurden. Wurde die Einlage von Dritten verändert erlischt Ihr gesammter Rechts- und Garantieanspruch.
                           
                           
Entsorgung
Ihre Einlage kann nach ihrer Lebensdauer über den Hausmüll (Restmüll) entsorgt werden.
                           
                           
Lebensdauer:  ca. 1 Jahr (jedoch bei Heranwachsenden auch schneller)                                         Wartungsintervall:  3/4 Jahr
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